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Griesheims „Wilde Wiese“ – Das Naturerbe hautnah erlebbar

Am 16. und 24. Juni fanden, organisiert durch das Umweltamt der Stadt Griesheim, zwei kostenlose Führungen durch den prächtigen Griesheimer Sandtrockenrasen am westlichen Stadteingang statt.

Markus Jurtschenko, Wildpflanzenspezialist bei Appels Wilde Samen, der die „Wilde Wiese“ im Auftrag der Stadt Griesheim anlegte, erzählte Wissenswertes aus der regionalen Saatgutgewinnung und der Geschichte der Wildpflanzen. Von der Vorbereitung des Saatbetts bis hin zur langfristigen Pflege wurden die Teilnehmer*innen in die Aufbereitung der Grünanlage eingeführt.

Für viele neu war dabei der Hinweis auf den bereits seit 2013 bestehenden Sandtrockenrasen im Achtundachtzigmorgengewann, der sich nach Ansicht der Experten prächtig entwickelt hat.

Jurtschenko erklärte, dass sich von den 45, teils sehr seltenen Arten, ca. 30 etablieren. Dies sei auf den Konkurrenzdruck anderer Pflanzen- und Kräuterarten und die Beschaffenheit des Bodens zurückzuführen. Der Sandtrockenrasen fühlt sich wohl im Gebiet der nährstoffarmen und kalkhaltigen Böden. Bei der jährlichen Mahd wird daher der Grünschnitt abgetragen, um eine erhöhte Stickstoffanreicherung im Boden zu vermeiden.

Die Hitze- und Trockenresistenz der Pflanzengesellschaft stellt für die Stadt Griesheim einen großen organisatorischen und kostenmäßigen Vorteil dar. So bleibt der personelle Aufwand aufgrund der nur einmal jährlich durchzuführenden Mahd überschaubar und nach einer guten Etablierung kann gänzlich auf zusätzliche Bewässerung verzichtet werden.

Mit den angebotenen Führungen macht die Stadt ihr ganzheitliches Konzept der Grünflächenplanung für die Bürgerschaft erlebbar. Statt auf „ordentliche und eintönige Rasenflächen“, die keinen Beitrag zur Biodiversität leisten, setzt die Stadt Griesheim nun bei der Begrünung des öffentlichen Raumes auf das, was typisch Griesheim ist: das Naturerbe der Griesheimer Düne als Herberge für seltene Pflanzen- und Insektenarten.

Beispielhaft für die Blütenpracht der letzten Woche zeigt sich auf dem beigefügten Bild die „nickende Distel“ mit ihrem lila leuchtenden Blütenkorb, die eine Wuchshöhe von bis zu einem Meter erreicht.