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Auszeichnung – Stadt Griesheim verleiht Ehrenbürgerrecht an Karl Knapp

Die Stadt Griesheim hat am Mittwoch (1. Februar) Karl Knapp im feierlichen Rahmen der Stadtverordnetenversammlung im Saal des Zöllerhannes anlässlich seines 90. Geburtstages offiziell das Ehrenbürgerrecht verliehen.
 
„Karl Knapp hat mit herausragendem Engagement Griesheims Entwicklung über Jahrzehnte hinweg begleitet sowie geschichtlich dokumentiert. Auch weit über die Stadtgrenzen hinaus, ist er als bedeutender Griesheimer Bürger bekannt und hat die Stadt jederzeit würdig vertreten. Selbst heute, im hohen Alter, ist er stets für seine Heimat Griesheim in Aktion. Dafür gebührt ihm der Dank und die Anerkennung für sein Lebenswerk, das nun mit der Verleihung des Ehrenbürgerrechts zum Ausdruck gebracht wird“, betonte Bürgermeister Geza Krebs-Wetzl bei der Übergabe der Urkunde.

Karl Knapp arbeitete mehrere Jahrzehnte als Gemeindebediensteter in Griesheim in herausgehobener Position, zuletzt war er Magistratsdirektor. 1995 ging er in den Ruhestand. Zudem war Karl Knapp ab 1975 für 32 Jahre Mitglied des Ortsgerichts und fungierte in dieser Zeit als stellvertretender Ortsgerichtsvorsitzender.

Neben seiner beruflichen Laufbahn war Karl Knapp als Heimatforscher und Hobby-Archäologe tätig. Er setzte die Archivarbeit der Lehrer Hering und Hopp fort und brachte die Erkenntnisse seiner eigenen Forschungen in zahlreichen Zeitungsartikeln der Bevölkerung nahe. In verschiedenen Büchern und Broschüren, besonders angeregt durch Jubiläen, widmete er sich den unterschiedlichsten Aspekten der Stadtgeschichte und -gesellschaft. Sein Buch über die Historie Griesheims, zuerst erschienen 1965 und fortgeschrieben 1990 „Griesheim – von der steinzeitlichen Siedlung zur lebendigen Stadt“, bietet bis heute einen umfangreichen Blick auf die Griesheimer Geschichte und einen wertvollen Einstieg für alle Bürger*innen.

Als herausragend ist Karl Knapps Bedeutung als Vertrauensmann für Bodendenkmalschutz in der Unterstützung der Ausgrabungen durch die Untere Denkmalschutzbehörde in den 1970er Jahren einzustufen. Die in der Fachwelt stark beachtete Grabung zum fränkischen Gräberfeld in der Rückgasse war durch die Funde, die Georg Funk und Karl Knapp bei Feldbegehungen und eigenen Ausgrabungen gemacht hatten, angeregt worden. Es war Karl Knapp maßgeblich zu verdanken, dass die Untere Denkmalschutzbehörde (heute „HessenArchäologie“) die Ausgrabung in der Gemarkung durchgeführt haben.

Für besondere Verdienste um die Städtepartnerschaft erhielt er 1980 die Silberne Ehrenmedaille der französischen Stadt Bar-le-Duc. Die Stadt Griesheim zeichnete ihn für sein ehrenamtliches Engagement 1980 mit der Bronzenen sowie 1995 mit der Silbernen Verdienstplakette aus. 2012 erhielt er den Hessischen Verdienstorden am Bande verliehen, in Anerkennung für seine Tätigkeiten in der Heimat- und Geschichtsforschung sowie in der ehrenamtlichen Gerichtsbarkeit.

WISSENSWERTES
Das Ehrenbürgerrecht ist die höchste Auszeichnung einer Stadt an ihre Bürger*innen. Es zeichnet Persönlichkeiten aus, die sich in herausragender Weise um das Wohl oder das Ansehen ihrer Stadt verdient gemacht haben. Die Verleihung des Ehrenbürgerrechts ist in § 9 Absatz 1 der Hauptsatzung der Stadt Griesheim geregelt. Über die Verleihung entscheidet die Stadtverordnetenversammlung. In einem Festakt wird der zu ehrenden Person die Ehrenbürgerurkunde überreicht. Wegen unwürdigen Verhaltens kann das Ehrenbürgerrecht auch wieder entzogen werden. Das Ehrenbürgerrecht erlischt mit dem Tod und kann als höchstpersönliches Recht nicht übertragen oder vererbt werden. Eine posthume Verleihung ist nicht möglich. Hans Karl (1987) und Jean Bernard (1993) hatten ebenfalls bis zu ihrem Tod das Ehrenbürgerrecht der Stadt Griesheim inne. Aktuell gibt es mit Norbert Leber (2013) und Karl Knapp (2023) zwei Ehrenbürger. 

Karl Knapp hat das Ehrenbürgerrecht der Stadt Griesheim erhalten. © Griesheimer Anzeiger