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Brunnen im Museumshof – lange verschüttet, nun wieder erweckt

Am 20. August 2020 trafen sich Vertreter*innen des Museumsvereins mit Bürgermeister Krebs-Wetzl, um den nun fachmännisch freigelegten Brunnen im Hof des Neuwirtshauses zu begutachten.
Bärbel Stöffler, Vorsitzende des Museumsvereins in Griesheim erläuterte gemeinsam mit Georg Funk, dass die ca. 2. Meter tief gehende Brunnenanlage lange verschüttet und zweitweise sogar in Vergessenheit geraten war – im Jahr 2002 wurde er im Museumshof wieder entdeckt.
Der Bürgermeister würdigte die bisherige Arbeit des Museumsvereins und machte sich vor Ort ein Bild des Brunnens und der Fundstücke.
Bisher wurde die Brunnenanlage nicht saniert, da man sich über das Ausmaß der Arbeiten unklar war. Coronabedingt war nun wider Erwarten viel Zeit, da einige Aktivitäten von heute auf morgen eingestellt werden mussten.

Bei der Freilegung wurde festgestellt, dass es sich um einen sehr schön gearbeiteten Sandsteinbrunnen handelt, welcher an der ursprünglichen Geleitstraße liegt. Dieser wurde wohl von den Kaufmannszügen im Mittelalter zur Versorgung der Menschen und Tiere genutzt. Die behauenen Steine des Brunnens begeisterte auch Bürgermeister Krebs-Wetzl.
Beim Aushub hatte man erwartet, möglicherweise auf Skelette zu stoßen, da im Mittelalter oft Brunnen vergiftet wurden. Diesbezüglich wurde aber nichts gefunden.
„Lediglich einige Keramikstücke, die sowohl von dem Bekannten sehr geschätzten Heimatforscher Karl Knapp zusammen mit Georg Funk untersucht wurden, leider aber nichts Auffälliges aufwiesen“, erläuterte Bärbel Stöffler.

Offensichtlich wurde mit der Zuschüttung des Brunnens erst begonnen, als das Neuwirtsche Haus gebaut wurde und hierauf die Fundamente errichtet wurden, nachdem wahrscheinlich der Kranz des Brunnens abgeschlagen worden war.
Man freut sich bereits auf das geplante Brunnenfest, welches nach Fertigstellung gefeiert werden soll.

In Zukunft soll den Besucherinnen und Besuchern der Brunnen sichtbar gemacht werden, indem dieser beleuchtet wird und begehbare Glasplatten als Abdeckung erhält.

Die sonstigen Aktivitäten des Museums beschränken sich zurzeit coronabedingt auf die Unterhaltung des Museumskomplexes. Unter anderem wird der Museumsgarten gepflegt und weitere Lagerfläche für ausgelagerte Exponate in der Bauernscheune und deren Dachboden geschaffen. Dies soll bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Des Weiteren steht die Fortführung der digitalen Erfassung der vorhandenen Exponate an.

Aufgaben für die Zukunft
Das Team des Griesheimer Heimatmuseums sieht die vorrangige Aufgabe darin, das Brauchtum zu erhalten, zu pflegen und zu leben. Dazu dient unter anderem der montägliche Mitgliedertreff, der leider zurzeit nicht stattfinden kann. Durch die Montagstreffen wurde gerade der Gemeinschaftssinn für das Museum geprägt, da die Mitglieder hier die Möglichkeit hatten an dem Museumsgedanken mitzuwirken. Auch die soziale Komponente spielt hierbei eine große Rolle.

„Zu unseren weiteren Vorhaben gehören ein Kelterfest in ganz kleiner Form, um gerade den Kindern, der Kindergärten und Schulen, die Möglichkeit zu geben, an dem Keltervorgang aktiv teilzunehmen soweit dies die Corona Maßnahmen zulassen, so die erste Vorsitzende des Museumsvereins, Bärbel Stöffler. „Die Planung unserer weiteren Ausstellungen liegt momentan auf Eis, da Vorbereitungen hierzu nicht möglich sind. Dennoch wünschen wir uns, sobald dies möglich ist, aktive Mithilfe entweder von interessierten Mitgliedern oder von neuen Mitgliedern - ein Eintritt ist jederzeit möglich. Geplant ist eine Ausstellung mit Bildern zu Griesheims Geschichte. Weiterhin soll das Brauchtum den Kindern wieder zugänglich gemacht werden durch aktive Teilnahme am gemeinsamen Kochen, sowie die Weihnachtsbäckerei. Es ist auch geplant wieder die Museumsmäuse zu aktivieren“, berichtet Bärbel Stöffler weiter. Dieses Angebot richtet sich dann an Kinder im Grundschulalter.

Man freue sich über jede Mitarbeit oder Idee, da jede/r Interessierte sehr wertgeschätzt wird und so das Museum gemeinsam gestaltet werden kann, bekräftigt die Vorsitzende.
Der Bürgermeister dankte den anwesenden Mitgliedern für Ihr Engagement und den Plänen für die Zukunft.