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Forschungsprojekt Teilhabe im Alter – Ergebnisse im Ausschuss für Jugend, Soziales, Kultur und Sport vorgestellt

Studierende aus dem Fachbereich Soziale Arbeit der Hochschule Darmstadt haben ihre Ergebnisse aus dem Forschungsprojekt mit dem Titel „Teilhabe im Alter“ am 12. Mai 2022 im Rahmen des Ausschuss für Jugend, Soziales, Kultur und Sport in einer Kurzpräsentation vorgestellt.

Stefanie Ondruch vom Seniorenbüro und Carolin Handschuh von der Koordinierungsstelle Bürgerbeteiligung der Stadt Griesheim führten das studentische Forschungsprojekt zusammen mit dem Fachbereich Soziale Arbeit der Hochschule Darmstadt, fachlich verankert durch die Sozialgerontologin Prof. Dr. Dörte Naumann, durch. Die Studierenden sollten durch „forschendes Lernen“ einen praxisnahen Einblick in das Arbeitsfeld erhalten. Inhaltlich konzentrierten sich die studentischen Arbeitsgruppen in kleineren Teilforschungsprojekten auf die Themen digitale Teilhabe, Bewegung, soziale Integration sowie soziale Kontaktmöglichkeiten und Angebotsstrukturen der Stadt Griesheim. Die Daten wurden über einstündige offene Interviews mit Bürger*innen über 60 Jahren sowie einer Online-Befragung im Januar 2022 erhoben.

Durch die Beteiligung von 121 Griesheimer Bürger*innen konnte die praxisnahe Ausbildung Studierender ermöglicht und der Stadt Griesheim wichtige inhaltliche Impulse für die Wiederaufnahme bzw. Weiterentwicklung der städtischen Seniorenangebote, im Hinblick auf die wachsende, sehr heterogene Zielgruppe der Ü60-Jährigen gegeben werden.

Zur wissenschaftlichen Einordnung der Ergebnisse sei erwähnt, dass diese aufgrund begrenzter Ressourcen im Lehrforschungsprojekt nicht repräsentativ sind und somit nicht auf die gesamte ältere Bürgerschaft Griesheims übertragen werden können. Sie zeigen jedoch erste Impulse für mögliche Ansatzpunkte.

Übersicht der Ergebnisse
Der Fokus liegt hierbei vor allem auf Vernetzungsangeboten innerhalb der Nachbarschaft und der Freizeit. Die gute Einbindung in ein soziales Netzwerk wird als essentiell für die Teilhabe gesehen und die Stärkung von Nachbarschaftskontakten sowie Begegnungsmöglichkeiten sind hierfür wichtige Anknüpfungspunkte. Die Zielgruppe der Menschen über 60 Jahren sollte dabei nicht isoliert betrachtet werden, sondern die Schaffung intergenerativer Räume für Alt und Jung im Mittelpunkt stehen. Es wird angeregt, die Attraktivität der Angebote durch mehr Mitgestaltungsmöglichkeiten der Bürger*innen sowie neue Formen, z.B. After-Sport-Café oder Urban Gardening (gemeinschaftliches Gärtnern in der Stadt) zu steigern.

Bei der Thematisierung der Lebensphase „Übergang in den Ruhestand“ weisen die Befragten darauf hin, dass eine Stärkung der Integration in die bestehenden Strukturen in Griesheim für die nicht „alteingesessen“ Bürger*innen wichtig erscheint. Durch eine gute Einbindung in das Gemeinwesen gelingt es diesen Wandel ihres Alltags besser bewältigen zu können.

Die Ergebnisse machen deutlich, dass die Stärkung der Öffentlichkeitsarbeit und der mobilitätsunterstützenden Angebote gerade für soziale Teilhabe im Alter in Griesheim besonderer Wichtigkeit zukommen. Die Befragten stellen fest, dass ohne entsprechende Mobilitätsangebote innerhalb der Stadt, die Teilnahme am gesellschaftlichen Leben nicht möglich erscheint.

Zudem stellen die Einbettung in soziale Netzwerke, eine zugängliche und anregende Wohnumwelt oder bürgerschaftliches Engagement wichtige Ressourcen dar, um eine selbstbestimmte und resiliente Lebensführung zu ermöglichen, durch die mögliche Umbrüche oder kritische Lebensereignisse bewältigt werden können.

Die städtische Seniorenbeauftragte Stefanie Ondruch stellt fest: „Die Ermöglichung sozialer Teilhabe in der späteren Lebensphase sowie deren Erhalt zählt zu den zentralen Aufgaben meiner Stelle. Die Ergebnisse der Befragungen zeigen viele Ansatzpunkte und kreative Idee, die zur Stärkung sozialer Netzwerke in Griesheim beitragen. Ich bedanke mich für die konstruktive Zusammenarbeit bei den Studierenden und Prof. Dr. Dörte Naumann. Die gesetzten Impulse werden uns bei der Weiterentwicklung unserer Angebotsstruktur, Netzwerke und Öffentlichkeitsarbeit sehr unterstützen.“

Stefanie Ondruch, städtische Seniorenbeauftragte, präsentierte während der Ausschuss-Sitzung die Ergebnisse des studentischen Forschungsprojekts gemeinsam mit der live zugeschalteten Professorin Dörte Naumann. © Stadt Griesheim