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Freibadsanierung – Wiedereröffnung für Sommersaison 2024 geplant

Die Stadt Griesheim hat am Donnerstag (6. Juli) im Freibad zum aktuellen Sachstand der Umbau- und Sanierungsmaßnahmen informiert. Bürgermeister Geza Krebs-Wetzl erläuterte den Anwesenden vor Ort, dass die Umsetzungen sehr gut voranschreiten würden, eine Wiedereröffnung in diesem Sommer aufgrund von zusätzlichen, nicht vorhersehbaren Erneuerungsmaßnahmen und damit einhergehenden ineinandergreifenden Arbeiten jedoch nicht möglich sein werde. Das Griesheimer Hallenbad wird zudem am kommenden Sonntag (9. Juli) letztmalig geöffnet haben:

„Ein durchgehender Betrieb bis zur Wiedereröffnung des Freibades ist nicht möglich. Wartungs-, Reparatur- und Reinigungsarbeiten machen es erforderlich, das Hallenbad jährlich für mindestens durchgehend acht Wochen außer Betrieb zu nehmen. Ziel ist es, dass das Bad direkt nach Ende der Sommerferien für den Schul-, Vereins- und öffentlichen Betrieb wieder uneingeschränkt zur Verfügung steht. Die erstmalige Öffnung ist für den 4. September vorgesehen“, sagte Bürgermeister Krebs-Wetzl.  

Zu den bisher umgesetzten Maßnahmen im Rahmen der Bestandssanierung des Freibads kann von städtischer Seite aus gesagt werden:

  • Die große Wasserrutsche ist bereits im vergangenen Jahr vollständig überarbeitet worden und erfolgreich in Betrieb gegangen.
  • Der Beckenkopf, die Überlaufrinne sowie die Beckenwände im großen Schwimmbecken sind nach gründlichen Abdichtungsarbeiten neu gefliest. Die neuen Überlaufroste können montiert werden, sobald das Becken mit Wasser gefüllt ist.
  • Die Einströmdüsen wurden erneuert.
  • Defekte Bodenfliesen sind ausgetauscht worden.
  • Alle Edelstahlteile, wie Einstiegsleitern, Geländer und die 1- sowie 3-Meter-Sprungtürme wurden im vergangenen Jahr abmontiert und von einer beauftragten Fachfirma aufpoliert sowie neu beschichtet. Ebenso sind die Geländer nach neuer DIN-Norm hergestellt worden. Die Wiedermontage ist bereits erfolgt. Das große Schwimmbecken verfügt jetzt zudem über eine beidseitige Einstiegshilfe. Diese besteht rechts und links aus je einem Haltegeländer, was ein beidseitiges Festhalten beim Betreten des Beckens ermöglicht.
  • Das Planschbecken ist komplett neu gefliest und bereits mit neuen Wasserattraktionen, einem Wassertunnel und Wasserspeier sowie einer Kleinstkinderrutsche, ausgestattet. Rund um das Planschbecken werden derzeit die Arbeiten zur Verlegung der Pflastersteine durchgeführt.
  • Im Technikbereich sind 16 neue frequenzgesteuerte Pumpen sowie das neue Spülluftgebläse an die bestehende Umwälzanlage angeschlossen worden. Die neuen Pumpen sind durch die Frequenzsteuerung stromsparender, da sie bei wenig Badebetrieb und beispielsweise über Nacht mit weniger Umwälzleistung laufen. Einige dieser Pumpen sind für die Betreibung der neuen Wasserattraktionen im Schwimmer- und im Planschbecken vorgesehen. Die Arbeiten der elektrischen Anschlüsse finden momentan statt.


„Trotz der qualitativ sehr hochwertigen Umsetzung der bisher erfolgten Arbeiten sind im Zuge der umfangreichen Sanierungsmaßnahmen, vor allem in den vergangenen Wochen, immer mehr Schäden aufgetreten, die zuvor weder ersichtlich noch zu erwarten waren. Dies hat dazu geführt, dass das Freibad – trotz aller Bemühungen, noch vor den Sommerferien zu eröffnen – leider geschlossen bleiben muss“, so Bürgermeister Geza Krebs-Wetzl und erläuterte den Anwesenden die Hintergründe:   

  • Beim Abbruch der Betondecke des Beckenumgangs am großen Schwimmbecken ist erkannt worden, dass zusätzlich Wasserleitungen und Verrohrungen erneuerungsbedürftig waren. Zudem stellte sich während den Arbeiten heraus, dass die Felsformation auf der Felseninsel statisch nicht mehr sicher war und daher der Felsenaufbau mit Wasserfall abgebrochen werden musste. In einem nächsten Schritt wird dort ein neues Wasserfall-Element aus Edelstahl implementiert und durch drei Schwallduschen ergänzt. Durch Anpassungen der Richtlinien für Bäder war es zudem notwendig, Änderungen an der Wasseransaugung für die Attraktionen in beiden Becken vorzunehmen. Neben einer Vergrößerung der Oberfläche der Wasseransaugung im Planschbecken, sind alle Kammern zudem auch mit neuen Lochblechen ausgestattet worden, um ein Ansaugen von Haaren der Badegäste zu verhindern.
  • Damit die Arbeiten auch im Winter und an regnerischen Tagen am großen Schwimmbecken erfolgen konnten, wurde der gesamte Beckenkopf „eingehaust“. Das bedeutet, es wurde ein mit Folie verkleidetes Gerüst um den gesamten Beckenumgang als eine Art „Zelt“ aufgebaut, um eine Mindesttemperatur von 10 Grad zu gewährleisten. Bedingt durch die kühlen Monate im Frühjahr, musste dieses rund zwei Monate länger aufgebaut bleiben, als ursprünglich geplant. Da das „Zelt“ den Beckenumgang überragte, konnten in diesem Bereich weniger Arbeiten ausgeführt werden. Zusätzlich sind im Becken aufgrund des fehlenden Wassers einzelne Bodenfliesen geplatzt, die ebenfalls erneuert werden mussten.
  • Erst seitdem die Einhausung des Beckenkopfes nicht mehr vorhanden ist, konnte die beauftragte Fachfirma für Garten- und Landschaftsbau mit den Vorbereitungen für den neuen Beckenumgang beginnen. Dabei wurde festgestellt, dass der vorhandene Blitzschutz, die Wasser- und Elektroleitungen als auch Teile des Kanals ersetzt werden müssen. Durch nicht ausreichend vorliegende Pläne von Wasser-, Strom- und Kanalleitungen aus der Zeit der letzten Sanierung (1986/87) mussten „Suchgrabungen“ durchgeführt werden, um die Leitungen zu finden und mit neuem Material zu verbinden. Eine neue Ringleitung wird aktuell gelegt. Parallel dazu erfolgt die Herstellung der vier Durchschreitebecken mit Außenduschen und die Neugestaltung der Gastro-Terrasse. Die Terrasse vergrößert sich flächenmäßig und wird künftig barrierefrei zugänglich sein.
  • Die Pflaster-Arbeiten für den Beckenumgang werden voraussichtlich Ende August abgeschlossen sein. Der neue Beckenumgang wird dann eine neue und schmalere Form haben, ist aber weiterhin mit dem Rollstuhl befahrbar. Zudem ist ein taktiles Bodenleitsystem integriert, sodass sich auch Menschen, die blind sind oder eine Sehbehinderung haben, in der Schwimmbeckenumgebung zurechtfinden können. Durch den schmaleren Beckenumgang vergrößert sich gleichzeitig auch die Rasen- bzw. Liegefläche für die Badegäste. Die Firma für Garten- & Landschaftsbau wird nach Abbau der Baustelleneinrichtung abschließend die Hecken um die Becken pflanzen und den Rasen neu einsäen.   


Bäderleiter Markus Kreickenbaum erläutert die Inbetriebnahme der Schwimmbecken nach Beendigung der Bauarbeiten: „Wir müssen dazu beide Becken reinigen und nach bestimmten Vorgaben mit Wasser befüllen, damit die Fliesen nicht beschädigt werden. Dieser Vorgang nimmt mindestens drei Wochen in Anspruch. Danach müssen die neuen Pumpen sowie die automatische Steuerung des Rückspülungsvorgangs der Filter einjustiert werden. Passt die Technik, muss das Beckenwasser dann noch für zwei Wochen hochgechlort werden, um eine Verkeimung zu verhindern.“

  • Die Planungen für die Errichtung einer Solarabsorber-Anlage auf dem Dach des Freibades werden nach den aktuellen Sanierungsarbeiten in Angriff genommen. Zunächst folgen weitere Arbeiten im Innenbereich: Hier sollen die Umkleiden und Spinde noch vor der nächsten Freibadsaison erneuert werden.



Hintergrund

Das 1957 errichtete und in den Jahren 1986/1987 erstmals sanierte Griesheimer Freibad wird für die Gewährleistung einer ordnungsgemäßen Betriebsführung seit Ende der Sommer-Badesaison 2021 erneuert. Die städtische Verwaltung hat den politischen Auftrag erhalten, das Freibad so zu sanieren, dass der Badebetrieb für mindestens 15 weitere Jahre gesichert ist.


Im großen Freibadbecken (v.l.n.r.): Oliver Junglas, Bürgermeister Geza Krebs-Wetzl, Markus Kreickenbaum, Volker Wolfsturm und Claudius Seibert. © Stadt Griesheim