Griesheimer Anger – Stadt und SEGG stellen geplante Bürgerbeteiligungsformate vor
In Sachen Bürgerbeteiligung arbeiten die Verantwortlichen der Stadtentwicklungsgesellschaft Griesheim (SEGG) und Stadt Griesheim eng miteinander. Nicht zuletzt, weil die intensive Beteiligung, die bereits zum Projektstart 2016 initiiert wurde, den Projektverlauf und die Zielsetzungen bisher maßgeblich prägte. Der maßvolle Übergang vom Bestands- zum Neubau, das innovative Mobilitätskonzept, der sensible Umgang mit dem südlich an das Gebiet angrenzenden Naturschutzgebiet, die Errichtung eines inklusiven Wohnprojekts – das sind nur einige wenige Beispiele für Anforderungen an die Quartiersentwicklung, die aus den Ideen der Griesheimer Bürgerschaft geboren wurden und sich im Handeln der Projektverantwortlichen und der Baurechtschaffung bis heute wiederfinden.
Wie interessierte Bürger*innen und Anwohner*innen die Quartiersentwicklung am Griesheimer Anger weiter begleiten können, stellte kürzlich die Koordinierungsstelle Bürgerbeteiligung der Stadt Griesheim, Carolin Handschuh, im Stadtplanungs- und Bauausschuss am vergangenen Mittwoch (25. Januar) vor. Für das anstehende Jahr sind die Fortführung bestehender sowie die Initiierung neuer Formate geplant, über die sich Bürger*innen informieren und in das Projekt einbringen können. Hierbei wird das Ziel verfolgt, die Reichweite der Information und Beteiligung zu erhöhen und neue Zielgruppen zu gewinnen.
So arbeitet die SEGG derzeit in Zusammenarbeit mit „ProjektStadt“, ein Unternehmen im Bereich Integrierte Stadtentwicklung unter Leitung von Marion Schmitz-Stadtfeld, an der Einführung eines digitalen 3D-Modells, in dem die städtebaulichen Pläne dreidimensional erlebbar werden sollen. Gemeinsam mit Gamer*innen entwickelt, schafft das 3D-Modell einen verständlichen und intuitiven Zugang zur Planung.
„Zweidimensionale Pläne sind für die Bürgerschaft häufig nur schwer lesbar. Wir hoffen, mit dem 3D-Modell die Planung verständlich darzustellen und mehr Klarheit darüber zu schaffen, wie sich das neue Quartier an die jetzige Nachbarschaft angliedern wird“, erläutert SEGG-Geschäftsführer Jens Gottwald.
Bei einer Informationsveranstaltung im Frühsommer soll das 3D-Modell öffentlich vorgestellt werden. Vorteile des Modells liegen unter anderem darin, dass zukünftige Bürgerbeteiligungsprojekte, etwa zur Platzgestaltung, sich hierin digital abbilden lassen.
Die Stadt Griesheim widmet sich indessen der Fortführung des Beteiligungsformats „Netzwerkgruppe Konversion Süd-Ost“, eine Arbeitsgruppe, in der Bürger*innen, politische Vertreter*innen, die SEGG und Verwaltungsmitarbeitende zusammenkommen und themenspezifisch Ideen und Anforderungen für das neue Quartier entwickeln. In diesem Jahr sollen vor allem der Vernetzungsgedanke, das Bilden von lokalen Kooperationen und die Visionsentwicklung für die zukünftige Nachbarschaft stärker fokussiert werden.
„Was es für eine gute Integration der neuen Nachbarschaft und dem Zusammenleben im Quartier benötigt, wollen wir gemeinsam im Austausch mit der Netzwerkgruppe frühzeitig durchspielen. Wir werden uns beispielswiese die Frage stellen, wie wir die Identifikation mit dem innovativen und nachhaltigen Quartiersgedanken stärken können und welche Netzwerkpartner*innen wir hierfür auf dem Weg dorthin benötigen“, stellt Carolin Handschuh von der Koordinierungsstelle Bürgerbeteiligung fest.
Eine Gelegenheit zur Information „vor Ort“ wird in den Sommermonaten mit der Reaktivierung des Info-Points an der Nehringstraße/Ecke Groenhoffstraße geschaffen. Zurzeit befindet sich der Bebauungsplan noch in der Erarbeitung, doch steht bereits in Aussicht, dass sein finaler Entwurf im Sommer für die Öffentlichkeit im Rahmen des Verfahrens offengelegt wird. In einem konkreten Zeitraum werden Bürger*innen dann erneut die Gelegenheit haben, Stellungnahmen an die Stadt zu richten. Anhand von Bannern vor Ort und per digitalem Info-Point auf der städtischen Beteiligungsplattform griesheim-gestalten.de soll über den Bebauungsplanentwurf informiert werden.
„Normalerweise ist im bauleitplanerischen Verfahren lediglich die Offenlage der Unterlagen im Rathaus und auf der Internetseite der Stadt vorgesehen. Wir wollen jedoch in diesem wichtigen Projekt besonders sicherstellen, dass möglichst viele Bürger*innen informiert sind. Daher entstand die Idee, auch im Alltag – etwa bei einem Spaziergang - auf die Planung aufmerksam zu machen“, erklärt Kerstin Langstroff, Mitarbeiterin des städtischen Stadtplanungsamts.
Letztlich stellen Stadt und SEGG auch in Aussicht, Interessierte im Rahmen von Baustellenbegehungen über das Projekt zu informieren. Die Idee wird auch von der städtischen Jugendförderung begrüßt, wie Sozialpädagoge Pierre Kornow festhält: „Jugendlichen aufzuzeigen, dass gerade wichtige Planungen und Entscheidungen für die Zukunft Griesheims getroffen werden, ist mit Hilfe von Plänen und Dokumenten nur schwer vermittelbar. Vor Ort konkreter informiert zu werden und auch die jetzigen Arbeiten live zu erleben, schafft wesentlich mehr Nähe und Bewusstsein für das Projekt.“
WISSENSWERTES
Mehr Informationen zum Thema „Konversion Süd-Ost“ gibt es >>> hier.
Informationen der SEGG zur Quartiersentwicklung „Griesheimer Anger“ befinden sich >>> hier.