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Griesheimer Delegation zum 30jährigen Jubiläum der deutsch-ungarischen Städtepartnerschaft in Gyönk

Zum 30jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft zwischen den Städten Gyönk, Griesheim und Darmstadt hatte der ungarische Bürgermeister Gyula Szaka gemeinsam mit der deutschen Nationalitätenselbstverwaltung, den Bürgermeister Griesheims, Geza Krebs-Wetzl mitsamt einer Delegation aus Magistrat und Stadtverwaltung zu einem Festprogramm im Rahmen örtlicher Pfingstveranstaltungen eingeladen. Gleiche Einladung ging an den Oberbürgermeister der Wissenschaftsstadt Darmstadt, der durch das Darmstädter Magistratsmitglied Alexander Schleith vertreten wurde und somit die Delegation anlässlich des 30jährigen Bestehens der Partnerschaft zwischen den drei Städten komplettierte.
Den Auftakt zu dem Festprogramm im Rahmen der Pfingstveranstaltungen bildete die Teilnahme an einer örtlichen Weinlagenwanderung (4. Juni). Hier besuchte die Wandergesellschaft die familienbetriebenen Weinkeller und probierte den jeweiligen Wein. Während der Wanderung durch die Weinhänge konnte die Delegation das Panorama auf die in der Mitte des Bergrückens von Tolna liegende Großgemeinde Gyönk genießen, erste Kontakte knüpfen und Begrüßungen vornehmen. Bei der letzten Station grillte der Gyönker Bürgermeister persönlich für alle mit hausgemachter Wildschweinwurst und hielt eine in deutsch und ungarisch gehaltene Begrüßungsrede, in welcher er über die Geschichte Ungarns und die Bedeutung der Nationalitätenverwaltungen sprach.
Am Morgen des Pfingstsonntags (5. Juni) fand ein Festgottesdienst statt. Die feierliche Unterzeichnung der Urkunde zur Bekräftigung der Städtepartnerschaft wurde im Anschluss ebenso in der evangelischen Kirche vollzogen. In den jeweiligen Ansprachen der Unterzeichnenden wurde hervorgehoben, dass ein Europa der Bürgerinnen und Bürger auf den persönlichen Kontakten und Verbindungen aufbaut. Bürgermeister Krebs-Wetzl betonte, „dass die Bürgerinnen und Bürger das Fundament der Freundschaft innerhalb von Europa sind“. Dies sei in ganz besonderer Weise an diesem Wochenende zum 30jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft zu erleben.
Im Anschluss empfing Margit Kocsis Sándorné, geborene Lerch, die Delegation im Haus der örtlichen Deutschen Nationalitätenselbstverwaltung und erläuterte die deutsche Ansiedlung ab dem Jahr 1722, derer man im Zuge der Pfingstfeierlichkeiten ebenfalls mit Kranzniederlegungen am örtlichen Heldenplatz gedachte. Die ersten Siedler kamen überwiegend aus Hessen, Sachsen und Schwaben, was in dem als Gastgeschenk überreichten Buch „Die Vergangenheit lebt mit uns“ dokumentiert ist und dem Griesheimer Museum und Archiv mitsamt der unterzeichneten Städtepartnerschaftsurkunde überstellt wird.
Bereits sonntagvormittags begannen im Park der Grundschule Aufbauten für ein großes Kulturprogramm der deutschen Nationalitätenselbstverwaltung. Neben Kinder- und Jugendtanzgruppen, die in historischen Trachten auf der Bühne vor zahlreichem Publikum auftraten, kochten insgesamt 20 Familien, Vereinigungen und ihre Freundesgruppen ein typisches Mittagessen, zumeist basierend auf Gulasch, aber auch andere Spezialitäten. Bürgermeister Geza Krebs-Wetzl hatte die ehrenvolle Aufgabe, alle Essen zu kosten und für die Entscheidung der Jury zum „besten Koch 2022“ auch zu bewerten. Am Kochwettbewerb nahm auch der Feuerwehrverein Gyönk teil und präsentierte zeitgleich das von den Städten Griesheim und Darmstadt gestiftete Löschgruppenfahrzeug, welches eine Stütze in den örtlichen Brandbekämpfungseinsätzen ist.
Am Nachmittag wurde die Delegation in das Vereinshaus des Deutschen Nationalitätenverein eingeladen. Die Vereinsvorsitzende Valerie Kemler, führte die Delegation durch das komplett in Eigenarbeit durch örtliches Handwerk restaurierte und sanierte historische Gebäude und zeigte traditionelle Gebrauchsgegenstände aus dem Leben der protestantischen Deutschen. Sie erklärte die Aufgaben des 1991 gegründeten Vereins, der über 100 Mitglieder zählt und die ungarn-deutsche Kultur pflegt und ein offenes Haus für alle ist.
Am Abend fand schließlich der traditionelle „Binkenbball“ in der Turnhalle des Deutschen Gymnasiums statt, ein Höhepunkt für die tanzende Stadtgesellschaft, derer sich die Delegation freudig zu Rock´n Roll, Pop und Latino anschloss. Dr. Humné Szentesi, die ehemalige Direktorin und derzeitige Vizebürgermeisterin erklärte in einer Begehung des Gebäudes die lange Tradition deutschen Sprache im Ort. Die Verständigung im Ort fällt deutschsprachigen Gästen ausgesprochen leicht, denn 1/3 des aktuell ca. 2300 Einwohner zählenden Gyönk ordnet sich der ungarn-deutschen Minderheit zu. Die deutsche Sprache wird zudem nicht nur im ungarnweit renommierten deutschen Gymnasium mit angeschlossenen Internat seit seiner Gründung 1806 gelehrt, sondern seit 1957 auch in der Grundschule sowie seit 1974 sogar bereits im Kindergarten.
Angeregt durch die vielen Gespräche, Kontakte und Eindrücke zog Bürgermeister Krebs-Wetzl mit der Delegation auf der Heimreise das Resümee, dass durch die vielen Freundschaften zwischen den Menschen beider Städte die Partnerschaft auch nach 30 Jahren einen hohen Wert besitzt. Einerseits um voneinander zu lernen, andererseits um den europäischen Gedanken zu stärken. Und natürlich freue man sich wieder auf den Besuch der Gyönker zum Zwiebelmarkt (23.-26. September). Sie bereichern mit ihrem ungarischen Stand unter kulinarischen Gesichtspunkten den Rathausvorplatz mit leckerem Lángos und örtlichen Weinen.