Etwa ein Fünftel der Flüchtlinge in den Griesheimer Gemeinschaftsunterkünften und Außenstellen sind Frauen, häufig Mütter. Für die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer im Team „Sport und Freizeit“ des Arbeitskreises Asyl und der ehrenamtlichen Sport-Coaches der Stadt Griesheim, stellt die Einbindung der weiblichen Flüchtlinge in die Vereinswelt und deren Teilnahme an verschiedenen Sportangeboten eine besondere Herausforderung dar. Vereine und Hobbies kennen sie in ihren Heimatländern zum Teil wenig. Die speziell für geflüchtete Frauen eingerichteten Sportangebote wurden aber überraschend gut angenommen, berichtet das Griesheimer Team.

Zum einen startete im Hallenbad Griesheim der erste Kurs für weibliche Flüchtlinge. Der reine Frauenschwimmkurs findet mit Unterstützung drei ehrenamtlicher Trainer der DLRG statt. Insgesamt 10 Kurstermine sind vorgesehen. “Es ist uns sehr wichtig, dass auch die geflüchteten Frauen die Chance bekommen, schwimmen zu lernen.“, so DLRG Vorsitzender in Griesheim, Rüdiger Gärtner. Die Überraschung war groß, als sich tatsächlich 13 in Griesheim untergebrachte Frauen für den Kurs angemeldet haben. Der für die aus Afghanistan, Syrien, Pakistan, Somalia, Iran, Äthiopien und Eritrea stammenden Frauen, teilweise erste Schwimmversuch, verlief sehr positiv. Sie hatten sichtlichen Spaß.

Dass sich die Frauen für neue Bewegungsangebote begeistern lassen, zeigte das große Interesse an der Kletteraktion für weibliche Flüchtlinge und deren Kinder am vergangenen Sonntag. „Das Klettern als Sportart kann dabei helfen, Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten zu entwickeln“ -  mit diesem Gedanken planten die ehrenamtlichen Sport-Coaches den Ausflug im Kletterzentrum Darmstadt. Partner in der Organisation dieser Aktion war der Deutsche Alpenverein Darmstadt-Starkenburg e.V., der sich mit mehreren Angeboten für die Integration durch Sport für geflüchtete Menschen einsetzt.

„Wir sind sehr beeindruckt, mit wieviel Geschicklichkeit und Ehrgeiz die Frauen die Kletterwände erklommen haben. Alle wollten es bis ganz oben schaffen. Und so kam es, dass sie die 17 Meter hohen Wände mehrmals und mit verschiedenen Varianten bewältigt haben. Die glücklichen Gesicherter spiegelten ihren Spaß am Klettern wieder“, berichten Brindusa Salzgeber, ehrenamtlicher Sport-Coach und Lea Sostmann, Bundesfreiwillige in der Flüchtlingsarbeit der Stadt Griesheim. Jeannette Strobach und Anne Esser, ehrenamtliche Betreuerinnen im Alpenverein Darmstadt- Starkenburg e.V. waren von den Frauen beeindruckt: „Wir hoffen sehr, dass sich solche Aktionen wiederholen und dass die geflüchteten Frauen den Anschluss an unsere Gruppen finden werden. Sie sind jederzeit herzlich willkommen.“

Die ehrenamtlichen Sport-Coaches agieren im Rahmen des Programms „Sport und Flüchtlinge“ des Hessischen Ministeriums für Inneres und Sport und helfen Flüchtlinge in das Vereinsleben zu integrieren. Die Jugendförderung der Stadt Griesheim (Tel. 06155 / 868480, infobluebox-griesheimde) ist mit den ehrenamtlichen Sport-Coaches und dem Team „Sport und Freizeit“ des Arbeitskreises Asyl, Ansprechpartner für Aktivitäten und Projekte rund um eine sportliche Integration in die Vereinswelt.