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Klimaschutz – Ausarbeitung des Integrierten Klimaschutzkonzepts zur Beratung im Ausschuss präsentiert

Das Integrierte Klimaschutzkonzept ist am Mittwoch (6. Juli) dem Ausschuss für Umwelt, Energie und Mobilität zur Beratung vorgestellt worden. Das präsentierte Klimaschutzkonzept stellt als strategische Entscheidungsgrundlage und Planungshilfe die bisherigen Aktivitäten der Stadt in einen übergeordneten Rahmen dar. Es zeigt die Potenziale zur Energieeinsparung und den Einsatz von regenerativen Energien sowie Handlungsmöglichkeiten im Bereich klimafreundlicher Mobilität auf und macht Vorschläge zu Maßnahmen in den Handlungsfeldern „Energieeinsparung Strom und Wärme“, „Klimaschonende Energiebereitstellung“ sowie „Mobilität und Verkehr“. Ziel ist es, mit Hilfe des Klimaschutzkonzeptes, die von der Bundes- und Landesregierung vorgegebene Treibhausgas-Neutralität bis 2045 zu erreichen. Nach Vorberatung im Ausschuss kann das Integrierte Klimaschutzkonzept von den Stadtverordneten in ihrer Sitzung am Donnerstag (14. Juli) beschlossen werden.

„Die Analyse verdeutlicht, dass es größter Anstrengungen Bedarf, die Klimaschutzvorgaben bis 2045 zu erreichen. Ein durchdachtes und sehr gut geplantes Vorgehen ist daher besonders wichtig. Das nun vorgestellte Integrierte Klimaschutzkonzept ist eine fundierte Grundlage dafür. Die Detail-Analysen zeigen zudem, wo die Hebel anzusetzen sind“, erklärt Bürgermeister Geza Krebs-Wetzl.  

Grundlage des Konzepts ist eine Bestandsaufnahme in diesen Bereichen und der daraus resultierenden Treibhausgas-Emissionen. Aufbauend darauf werden Potenziale zur Senkung der Treibhausgas-Emissionen in den Handlungsfeldern ermittelt und vorgestellt. Ein Kapitel befasst sich mit Szenarien zur Entwicklung des Energieverbrauchs und dessen Deckung in der Stadt Griesheim. Im Anschluss werden die energie- und klimapolitischen Ziele auf Bundes-, Landes- und Regionalebene vorgestellt und Vorschläge für Klimaschutzziele der Stadt Griesheim erläutert. Basierend auf der Ist-Analyse und den Szenarien wurde ein Maßnahmenkatalog entworfen und ein Klimaschutzfahrplan erstellt. All diese Vorhaben sind in eine Kommunikationsstrategie eingebettet und werden durch ein Controlling- und Monitoringkonzept überprüft. Darüber hinaus werden Vorschläge für die Organisation des Umsetzungsprozesses bzw. der Verstetigungsstrategie dargelegt.

Bürgermeister Krebs-Wetzl betont, dass das städtische Ziel jedoch nur gemeinsam mit den Bürger*innen Griesheims erreicht werden kann: „Jeder einzelne von uns ist in der Lage, in seinem Alltag einen Beitrag zum Klimaschutz für die Umwelt und unsere gesellschaftliche Zukunft zu leisten. Als Stadtverwaltung ist es unter anderem unsere Aufgabe, die Menschen dabei auch aktiv zu unterstützen und zu beraten. Dafür wollen wir zusätzliche personelle Ressourcen schaffen.“    

Aufbauend auf der konzeptionellen Grundlage werden nun im nächsten Schritt bedarfsgerechte Maßnahmen entwickelt. Hierzu soll die Stadtverwaltung durch einen geförderten Klimaschutzmanager unterstützt werden. Dieser soll im Anschluss an den Beschluss des Integrierten Klimaschutzkonzepts durch die Stadtverordneten beantragt werden. Der Aufgabenschwerpunkt des Klimaschutzmanagers soll hierbei insbesondere auf der Energieeinsparung, den „Erneuerbaren Energien“ und dem Energiemanagement liegen.

KLIMASCHUTZ-MAßNAHMEN
Das kommunale Energiemanagement gibt es bereits seit 2002. Mit diesem werden jährlich alle kommunalen Nichtwohngebäude, wie beispielsweise Kitas, Bürgerhäuser, die Schwimmbäder oder das Rathaus, auf ihren energetischen Verbrauch untersucht.  Der daraus resultierende Energiebericht dient der Stadt als Grundlage für mögliche Einsparungsmaßnahmen. So wurden bereits das Hallenbad, die Horst-Schmidt-Halle und die Hegelsberghalle energetisch saniert.

2011 wurde für die Stadt Griesheim das erste Klimaschutzkonzept erstellt und daraus Maßnahmen umgesetzt: Darunter fällt beispielsweise die Umstellung der gesamten Straßenbeleuchtung auf LED-Technik sowie die durch das städtische Immobilienmanagement ermöglichten plangemäßen umfangreichen Sanierungen der Kirschberghalle und der Wohngebäude am Kirschberg 14 a-c sowie die Sanierung des Bürgerhauses St. Stephan.  

2012 und 2015 gab es zudem die „Klimatage“, eine Aktion zur Steigerung des Problembewusstseins und zur Information über Lösungsmöglichkeiten im Alltag. Des Weiteren werden mit Unterstützung der Verbraucherzentrale Hessen regelmäßig Fachvorträge von Expert*innen zum Thema „Stromsparen im Haushalt“ oder „Energiekosten senken“ gehalten sowie eine „Energieberatung“ jeden zweiten Montag im Monat im Georg-August-Zinn-Haus angeboten.

Im Bereich Mobilität sind beispielsweise Car-Sharing-Stationen im Stadtgebiet etabliert worden. Die Einführung eines Stadtbusses ist für Herbst 2024 vorgesehen. Der Ausbau des Radwegenetzes wurde analysiert und die empfohlenen Maßnahmen werden nun sukzessive umgesetzt, wie beispielsweise die Fahrradstraße in der Darmstädter Straße und Goethestraße.

Mit Beschluss des Antrags „Klimaschutz voranbringen – Maßnahmen entwickeln und umsetzen – Fördermöglichkeiten ausschöpfen“ der Fraktionen von CDU, Bündnis 90/Die Grünen, WGG und FDP durch die Stadtverordnetenversammlung vom 1. Dezember 2020 wurde der Wunsch geäußert, dass die Stadt Griesheim den Einsatz für den Klimaschutz intensiviert. Hierfür hat der Magistrat den Auftrag erhalten einen Maßnahmenplan zu erarbeiten, die notwendigen personellen und finanziellen Voraussetzungen bereit zu stellen und dafür die zur Verfügung stehenden Fördermöglichkeiten auszuschöpfen. Nach eingehender Überprüfung hat der Magistrat Anfang 2021 beschlossen, zunächst das Klimaschutzkonzept von 2011 zu überarbeiten. Für die Erstellung des Konzepts wurde das Büro Infrastruktur und Umwelt aus Darmstadt beauftragt. Ergebnis ist das nun präsentierte Integrierte Klimaschutzkonzept.

Klimaschonende Energieerzeugung: der städtische Solarpark an der Wetterstation. © Stadt Griesheim