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Lokaler Klimawandel – Stadt Griesheim startet Maßnahmen zur klimatischen Analyse des Stadtgebiets

Das Umweltamt der Stadt Griesheim beschäftigt sich mit dem Thema „Lokaler Klimawandel“ und entwickelt derzeit Strategien und Anpassungsmaßnahmen zu den möglichen Folgen im Stadtgebiet. Die drei analytischen Komponenten für die Datenbasis, auf der die Maßnahmen aufbauen werden,  wurden nun im Ausschuss für Umwelt, Energie und Mobilität am Mittwoch (2. November) öffentlich vorgestellt.

„Der Klimawandel wird für uns alle immer spürbarer: Es treten vermehrt Hitzetage und länger anhaltende Hitzeperioden auf. Auch die Starkregenereignisse häufen sich. Das belastet nicht nur die Griesheimer Bürger*innen gesundheitlich, sondern wirkt sich auch dementsprechend auf ihre Lebensqualität aus. Die Umwelt wird sichtbar in Mitleidenschaft gezogen und nachhaltig geschädigt. Ein entscheidendes Ziel ist es daher, sich mit gezielten Maßnahmen, gegen diese Klimawandelfolgen zu wappnen“, erklärt die städtische Projektleiterin, Lara Meurer.

Hierfür ist zunächst eine fachliche Einschätzung des vorhandenen Stadtklimas nötig, um zu wissen, wo im Stadtgebiet beispielsweise besonders hitzebelastete oder stark von Regen betroffene Orte sind. Eine mögliche Methode zur Identifizierung von heißen Orten ist die sogenannte „Thermografie-Befliegung“. Hierbei wird an einem warmen und wolkenarmen Tag aus der Luft mit einer speziellen Wärmebildkamera ein Gebiet erfasst und dabei die vorherrschenden Temperaturen gemessen. Im September hat das Umweltamt der Stadt Griesheim eine erste Thermografie-Befliegung über zwei Straßenzüge bereits beauftragt, so Meurer: „Insbesondere der Vergleich an heißen Tagen zwischen begrünten und unbegrünten Standorten innerhalb eines Straßenzuges kann wichtige Rückschlüsse auf die Relevanz von innerstädtischer Begrünung für einen dauerhaften Kühlungseffekt geben. Daher haben wir uns zum einen für die Befliegung über der Bessunger Straße bis zur Lilienthalstraße, die durch mehr Straßengrün geprägt ist, entschieden. Und zum anderen für die Befliegung mit dichter Bebauung und wenig Grün vom Marktplatz und der Hofmannstraße.“ Die Ergebnisse aus dieser Befliegung stehen noch aus und werden in der nächsten Zeit evaluiert.

Ergänzend zur „Thermografie-Befliegung“ wird das Umweltamt Anfang nächsten Jahres ein Stadtklimagutachten beauftragen, das vor allem wichtige Erkenntnisse zu Klimawandelfolgen, wie beispielsweise Wärmeinseln liefern und zusätzlich Kaltluftentstehungsorte sowie Kaltluftschneisen identifizieren soll.

Im frühen Sommer 2023 werden zudem die Bürger*innen im Rahmen einer kartenbasierten Online-Beteiligung auf der städtischen Online-Beteiligungsplattform griesheim-gestalten.de dazu aufgerufen, ihre subjektiven Wahrnehmungen in Bezug auf besonders heiße, nasse sowie windige Orte in eine digitale „Klimakarte“ einzutragen und ihre Ideen für Lösungsmaßnahmen einzubringen: „Durch die Mitarbeit an der digitalen Klimakarte tragen auch die Griesheimer Bürger*innen aktiv zum Analyse- und Gestaltungsprozess für ein besseres Stadtklima bei. Das führt darüber hinaus zu einer Sensibilisierung für das Thema ‚Lokaler Klimawandel‘ und schafft zusätzlich Akzeptanz für Klimafolgeanpassungsmaßnahmen im Stadtgebiet“, sagt Meurer abschließend.

Nach der umfangreichen Datenerhebung sollen in einem nächsten Schritt Gefahren- bzw. Betroffenheitskarten für die Bereiche Hitze und Starkregen im Stadtgebiet erstellt werden sowie erste städtische Anpassungsmaßnahmen erfolgen, wie etwa der Einsatz des „Grünen Zimmers“ und von Mooswänden (Projekte aus dem Landesförderprogramm „Zukunftsfähige Innenstädte“). Für die Bürger*innen ist vorgesehen, maßnahmenbezogene und zielgruppenorientierte Informationsveranstaltungen zum Thema zu organisieren und Ihnen Handlungsempfehlungen, beispielsweise in Form von Broschüren, zu erstellen.

Screenshot der Thermografiebefliegung über den Griesheimer Marktplatz. © Stadt Griesheim