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Natur- & Artenschutz – „Brunnengalerie Nord“ wird zu ökologisch wertvoller Grünfläche aufgewertet

Die Stadt Griesheim begrüßt das Projekt des Griesheimer Beregnung- und Bodenverbands (BBV), der die rund 800 Meter lange Brunnengalerie im Norden der Stadtgemarkung gemeinsam mit Griesheimer Landwirten in eine ökologisch wertvolle Grünfläche aufgewertet hat. Am Dienstag (9. Mai) hat sich Bürgermeister Geza Krebs-Wetzl mit den Projekt-Verantwortlichen vor Ort getroffen und die „neue Fläche“ begutachtet. Die „Brunnengalerie Nord“ ist Bestandteil der Wasserversorgung zur Beregnung von landwirtschaftlich genutzten Grundstücken im Verbandsgebiet Griesheim.

„Bislang wurde das Grünland ausschließlich regelmäßig gemäht, um einem übermäßigen Pflanzenbewuchs der Brunnen und den Flächen dazwischen vorzubeugen. Das große Areal und die Strukturvielfalt bergen jedoch hohes Potential, dort eine ökologisch wertvolle Randstruktur zur Erhöhung der Artenvielfalt in der landwirtschaftlich intensiv genutzten Nordgemarkung zu schaffen, die nur einmal jährlich gemäht werden muss“, erklärt Kurt-Dieter Höhl, Vorsitzender des Griesheimer Beregnungsverbands.

Für die ökologische Aufwertung des Areals haben die Landwirte Ralf Notnagel, Horst Gerhard und Heinz Ruhstorfer in den vergangenen Wochen die Fläche gefräst und für die Einsaat vorbereitet, sodass dann die Blühmischung ausgesät werden konnte. Bei der verwendeten Samenauswahl handelt es sich um eine mehrjährige Blühmischung mit dem Namen „Wiesentraum“.

„Darin enthalten sind rund 35 Gräser- und Kräuterarten. Erstmals blühen wird die ‚Brunnengalerie Nord‘ schon in diesem Jahr, etwa mit einjährigen Kornblumen, Klatschmohn und Kornrade. Ab dem zweiten Jahr beginnen sich dann die mehrjährigen Arten der Wiese zu etablieren“, so Markus Jurtschenko von Appels Wilde Samen.  

Für den Artenschutz bietet die nun dort geschaffene Kombination aus kleinteiligem Feldfruchtanbau und ungenutzter Vegetation einen optimalen Lebensraum vor allem auch für vom Aussterben bedrohte Tierarten der Feldflur, wie dem Feldhamster, der Haubenlerche oder dem Rebhuhn.

Bürgermeister Geza Krebs-Wetzl hebt dabei ein Artenschutz-Modellprojekt hervor: „Mit der neuen strukturreichen Blühfläche können wir gezielt das im April gestartete Bundesschutzprojekt ‚Rebhuhn retten – Vielfalt fördern‘ unterstützen, das vom Landschaftspflegeverband Kreis Groß-Gerau umgesetzt wird und in dessen Projektgebiet auch die Griesheimer Gemarkung fällt. Ziel ist es, dass sich die Vogelart bei uns vermehrt ansiedeln kann und somit die Population des Tieres wieder ansteigt.“

In der Kartiersaison von Ende Februar bis Ende März wurden im Landkreis Groß-Gerau und im Landkreis Darmstadt-Dieburg auf einer Gesamtfläche von rund 180 Quadratkilometern knapp 240 Rebhühner gezählt. Die Anzahl der entdeckten Rebhühner liegt laut dem Landschaftspflegeverband damit weit über dem europäischen Durchschnitt für ein Gebiet dieser Größenordnung. Die Rebhuhn-Schutzmaßnahme sieht vor, für die Vogelart neue Lebensräume zu schaffen, die gezielt an die Bedürfnisse des stark bedrohten Tieres angepasst sind.

Gemeinsam an der neugestalteten Brunnengalerie Nord v.l.n.r.: Ralf Nothnagel, Markus Jurtschenko (Appels Wilde Samen), Horst Gerhard, Bürgermeister Geza Krebs-Wetzl, Matthias Dorweiler (Stadtverwaltung), Heinz Ruhstorfer und Kurt-Dieter Höhl (Vorsitzender Beregnungsverband Griesheim). © Stadt Griesheim