Zukunft „Seniorenzentrum Haus Waldeck“ – Zeitplan für Ersatzbau des Altbaus noch offen
Die politische Beratung der Stadtverordnetenversammlung zum Vorentwurf des neuen Flächennutzungsplans (FNP) hat Fragestellungen zur Zukunft des Seniorenzentrums Haus Waldeck mit vermeintlichen Nachteilen für den Stadtwald in die öffentliche Diskussion gebracht. Der Sachverhalt soll nun nochmals erläutert werden:
Eine Kernsanierung des Haus Waldeck Altbaus mit Kurzzeit- und Tagespflege, 33 Wohnungen sowie Verwaltungsräumen ist nach ausgiebiger Experten-Prüfung nicht möglich. Grund hierfür ist die Bauweise des Gebäudes aus den siebziger Jahren. In der Wabenstruktur ist jede Wand, die die einzelnen Wohnungen voneinander trennt, eine tragende Wand und nicht einfach versetzbar. Zudem verfügt der Altbau über keine Feuchtigkeitssperre nach unten. Durch eine Dämmsanierung nach neuesten Standards käme es zwangsläufig zu Schimmelbildung. Daher wird der Altbau abgerissen und durch einen neuen Bau ersetzt werden müssen.
Um eine Zukunftsoption für den Erhalt des Seniorenzentrums zu sichern, will die Stadtverordnetenversammlung dies schon jetzt im Entwurf des FNPs vorsehen. Der FNP hat unter anderem das Ziel, Flächen vorzuhalten, die beispielweise Möglichkeiten einer zukünftigen infrastrukturellen Entwicklung gewährleisten – wie beim Seniorenzentrum Haus Waldeck. Dies bedeutet nicht, dass diese Entwicklungen stattfinden müssen.
Beratungen über Inhalte des ersten Entwurfs für den neuen FNP sind in der Stadtverordnetenversammlung am 20. Januar erfolgt. Beim Beschluss der Stadtverordneten zum Tagesordnungspunkt „Erweiterung des Haus Waldeck“ handelt es sich um eine Flächenbevorratung. An besagter Stelle soll eine temporäre Reservefläche im Hinblick auf einen Ersatzbau für den Altbau im laufenden Betrieb vorgehalten werden.
„Es ist problematisch, den Altbau abzureißen und gleichzeitig einen Neubau im laufenden Betrieb des Altenwohnheims zu realisieren. Daher muss zunächst ein Neubau auf dem Gelände errichtet werden, in den die Pflegebereiche und die Verwaltung umziehen können, bevor der Altbau abgerissen wird. Es ist daher sinnvoll, eine Reservefläche für mögliche Planungsszenarien anzubieten. Ziel dabei ist es, möglichst ohne eine Inanspruchnahme der Waldfläche auszukommen. Derzeit ist nicht vorgesehen, Wald an dieser Stelle zu roden“, betont Bürgermeister Geza Krebs-Wetzl.
Die politischen Vertreter unterstützen die Maßnahme: Auch wenn der steigende Bedarf im Bereich des Seniorenwohnens und der Pflege voraussichtlich durch Baumaßnahmen innerhalb der bestehenden Bauflächen realisiert werden könnte, wird es für zielführend erachtet, eine solche Ergänzungsfläche für eine zügige Realisierung weiterer Gebäude vorzuhalten. Auch für den Ersatzbau des Altbaus im laufenden Betrieb wird eine solche Zuwachsfläche als erforderlich angesehen, da so erhebliche (Um)Baukosten eingespart werden könnten.
Wann es mit dem Ersatzbau des Altbaus losgeht, ist noch offen. Derzeit ist ein externes Fachbüro damit beauftragt, gemeinsam mit Unterstützung einer verwaltungsseitigen Projektgruppe, eine Machbarkeitsstudie zur Zukunft des Seniorenzentrums Haus Waldecks durchzuführen. Die Machbarkeitsstudie soll wichtige Informationen liefern, um eine strategische Entscheidungsgrundlage für die politischen Gremien der Stadt Griesheim vorzubereiten.
Im Rahmen der Machbarkeitsstudie werden inhaltlich-funktionalen Aspekte zur konzeptionellen Weiterentwicklung des Seniorenzentrums Haus Waldeck in baulich-räumliche Aspekte übersetzt. Die Vorstellung der Machbarkeitsstudie sowie die Beratung der Ergebnisse in den politischen Gremien der Stadt Griesheim sind für Herbst 2022 vorgesehen. Die Entscheidungen über weitere Schritte zur Modernisierung und Weiterentwicklung des Seniorenzentrums Haus Waldeck werden dann im Stadtparlament folgen.