"Die Kirche und das Dorf Griezheim"
Die kaiserliche Urkunde vom 14. Juni 1165 enthält die erste, seither bekannte Erwähnung Griesheims. Ihr Original in der Größe von ca. 70 x 72 Zentimeter, befindet sich im Landesarchiv Baden Württemberg, Staatsarchiv Wertheim. Mit dieser Urkunde Bestätigt Friedrich I. (Barbarossa) mit dem kaiserlichen Siegel, am 14 Juni 1165, dem um 1150 gegründeten Kloster Bronnbach an der Tauber unter anderem auch die Schenkung der Grafen Wertheim und nimmt das Kloster unter seinen Schutz.
Im rechten oberen Bereich der Urkunde finden wir die Worte "griezheim cu ecclia eiusde loci", hier wird "Die Kirche und das Dorf Griezheim" genannt.
Die kaiserliche Urkunde als JPG
Wichtige Daten der Griesheimer Geschichte
ab 4000 v. Chr. | Ständige Besiedlung der Gemarkung. In geschichtlicher Zeit gehörte Griesheim wohl zum Königshof „Groß-Gerau“. Anfang des 11. Jahrhunderts fiel dieser als Reichsgut nacheinander an die Bistümer Worms, Bamberg und Würzburg |
14.06.1165 | Erste urkundliche Erwähnung durch Kaiser Friedrich I. Barbarossa |
1318 | Belehnung der Grafen von Katzenelnbogen mit dem früheren Königshof und der Grafschaft Bessungen, somit auch mit Griesheim |
1479 | Das Geschlecht der Katzenelnbogen erlosch im Mannesstamm, Erbe war der Schwiegersohn des letzten Grafen, Landgraf Heinrich von Hessen |
1529 | Reformationeinführung durch Heinrich Moter |
1570 | Erster urkundlicher Beleg einer Schule |
1618 - 1648 | Niedergang Griesheims in den Wirren des 30-jährigen Krieges |
1681 | Bau der Lutherkirche anstelle eines gotischen Vorgängerbaus |
1820 | Hessische Verfassung und Gemeindeselbst-verwaltung wurden eingeführt |
1839 | Erhebung zum Marktflecken mit dem Recht jährlich zwei Märkte abzuhalten |
1868 | Griesheim erhielt Anschluss an die Eisenbahnstrecke Darmstadt-Worms |
1874 | In der Kaiserzeit entstand der Artillerie-Schießplatz im „Griesheimer Sand“ |
1886 | Die neue Dampfstraßenbahn verband den Ort mit Darmstadt |
1900 | Das neu erbaute Gaswerk gewährleistete die zentrale Gasversorgung |
1908 | Erste Regenwasser-Kanalisation und Aufbau des Abwassernetzes in Griesheim |
1908 | Auf dem Artillerie-Schießplatz startete August-Euler seine ersten Flugversuche, woraus der spätere „August-Euler-Flugplatz“ hervorging |
1918 - 1930 | Nach dem 1. Weltkrieg war Griesheim als Teil des Mainzer Brückenkopfes unter französischer Besatzung |
1925 - 1927 | Zentrale Stromversorgung wurde flächendeckend eingeführt |
1926 | Die Straßenbahn wurde elektrifiziert und band Griesheim nach vier Jahren Pause wieder an Darmstadt an |
1927 | Aufbau der öffentlichen Wasserversorgung |
1937 | Ca. 800 Hektar der Gemarkung wurden nach Darmstadt zwangsausgemeindet |
1939 - 1945 | Im 2. Weltkrieg wurden bei Bomben-angriffen 60 Prozent des Ortes zerstört |
nach 1945 | Aufnahme von ca. 4000 Heimatvertriebenen und Flüchtlingen mit der Gründung der Siedlung St. Stephan |
12.09.1965 | Verleihung der Stadtrechte in Anerkennung der Wiederaufbauleistung |
1975 | Städtepartnerschaft mit Bar-le-Duc |
1977 | Angliederung der Siedlung St. Stephan von Darmstadt nach Griesheim |
1990 | Städtepartnerschaft mit Gyönk und Städtefreundschaft mit Wilkau-Haßlau |
2000 | ca.24500 Einwohner, moderne öffentliche und gewerbliche Infrastruktur, gute Verkehrsanbindung, beliebte Wohnstadt, Verkehrsberuhigung, attraktive Einkaufsstadt, landwirtschaftliche Sonderkulturen |
2008 | Städtepartnerschaft mit Pontassieve |
2015 | 850 Jahre Stadt Griesheim |