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Streiflichter aus Griesheims Geschichte

Von Karl Knapp

Wer heute die nahezu flache Griesheimer Gemarkung durchwandert, erblickt zwar in der Regel gut gedeihende Kulturen, wird aber kaum durch Oberflächenmerkmale auf Spuren oder Reste vor- oder frühgeschichtlicher Besiedlungen hingewiesen. Dennoch steht fest, dass die Griesheimer Gemarkung zumindest seit der Jungsteinzeit, also immerhin seit rund 3000 Jahren v. Chr., ununterbrochen Menschen Lebensraum geboten hat. Gerade in jüngster Zeit konnten durch Grabungen Siedlungsplätze in der südwestlichen und nordwestlichen Gemarkung ermittelt und außerdem eine Reihe von Gräbern beziehungsweise Gräberfeldern lokalisiert werden.

Entsprechende Funde wurden aber auch bereits im Bereich des heutigen alten Ortskerns gemacht. Es liegen Zeugnisse der jungsteinzeitlichen Becherkulturen, der Hügelgräberbronzezeit, der Urnen­felderzeit, der Hallstatt- und Latènezeit sowie der Römerherrschaft vor. Funde der alemannischen und fränkischen Epochen fügen sich nahtlos an.

Die vorgeschichtlichen Wohnplätze können aber weder unter dem Blickwinkel der kulturellen Zusammenhänge noch der jeweiligen Volkszugehörigkeit der Bewohner als Vorläufer des heutigen Griesheim angesehen werden. Die neue wissenschaftliche Forschung sieht in den Orten mit der Namensendung "heim" in Starkenburg frühgeschichtliche Gründungen, deren Anfänge in der fränkischen Zeit etwa im 6. Jahrhundert zu suchen sind. Während aber für andere Orte unserer Umgebung durch Urkunden - vor allem aus Schenkungen an Klöster usw. - Nachweise schon für das 8. und 9. Jahrhundert bestehen, muss Griesheim als ehemaliges "Zubehör" zu dem Königshof in Groß-Gerau hierauf verzichten. Dieses "Zubehör" wird zwar ebenfalls früh erwähnt, aber erst in einer Urkunde des Mittelalters beschrieben. Zusammen mit dem Königshof kam Griesheim 1002 als Reichsgut an das Bistum Worms, 1009 an das Bistum Bamberg und 1013 an das Bistum Würzburg. Von dort muss Griesheim den Grafen von Wertheim überlassen worden sein, die es zu ihrem Seelenheil dem Kloster Bronnbach schenkten. Diese Schenkung wurde von Kaiser Friedrich Barbarossa am 14. Juni 1165 urkundlich bestätigt. Damit wurde Griesheim erstmals namentlich benannt. Zugleich wird dabei die Griesheimer Kirche erwähnt, so dass anzunehmen ist, dass Griesheim bereits mehr als eine kleine Ansammlung von Gehöften war.

Im Jahr 1173 ist Griesheim als Besitz des Klosters Eberbach im Rheingau erwähnt, 1318 werden die Grafen von Katzenelnbogen die Lehnsherren, und ab 1479 gehörte es zum Herrschaftsbereich des Landgrafen von Hessen, bis 1821 eine Verfassung eingeführt wurde. Doch damit ist die Fülle der kirchlichen und weltlichen "Gerechtigkeiten", denen die Griesheimer bis vor gar nicht allzu langer Zeit peinlich unterworfen waren, keineswegs erschöpfend beschrieben.

Soweit es die wenigen vorhandenen Urkunden erkennen lassen, muss das Mittelalter trotz aller Zehntforderungen, Frondienste oder auch Seuchen eine Zeit gewesen sein, in der es sich leben ließ. Grundlage eines gewissen Wohlstandes bildete zunächst der Weinbau. Auf dem Kirschberg, dem Hegelsberg und weiteren, heute längst abgetragenen Sanddünen, wurde Wein gezogen. In den Jahren 1582 bis 1584 umfasste die Weinerzeugung mit rund 106 000 Litern pro Jahr mehr als die Hälfte des landwirtschaftlichen Ertrages. Erst im Verlaufe des 30-jährigen Krieges ging der Weinbau stark zurück und wurde im beginnenden 18. Jahrhundert letztmalig erwähnt.

Das Gemeindebackhaus ist seit 1454 nachgewiesen, eine Schule seit 1570, die Gemeindeschmiede seit 1601, eine Badestube ebenfalls seit 1601 und eine Ziegelhütte seit 1615. Die Torfgräberei wurde seit 1612 betrieben. Sie stellte rund 300 Jahre lang eine wesentliche Einnahmequelle für die Gemeinde dar.
Die erste Griesheimer Kirche, die heutige Lutherkirche am Westrand der Stadt, musste 1507 abgebrochen werden und entstand im gotischen Stil neu. 1481 war die große Glocke angeschafft worden, die wegen eines Risses 1703 umgegossen werden musste und noch heute ihre Dienste tut. Die Kirche wurde 1681 in größerem Umfang umgebaut und erhielt nach Verlängerung des Kirchenschiffes mit 3/8-Schluss ihre jetzige Form.

Seit der 1529 durch Landgraf Philipp von Hessen eingeführten Reformation gehörten die Griesheimer nahezu ausnahmslos dem evangelischen Glauben an. Erst nach 1945 ergaben sich durch die Aufnahme von fast 4000 Heimatvertriebenen und Flüchtlingen geänderte Verhältnisse in der Religionszugehörigkeit der Bevölkerung.

Griesheim hat ein Ortswappen, das im wesentlichen mit dem historischen Gerichtssiegel, das auf einer Urkunde aus dem Jahre 1598 erhalten ist, identifiziert werden kann. Das darin enthaltene Hufeisen ist in Beziehung zu setzen mit dem hohen Pferdebestand, der sogar den von Pfungstadt als Hauptort der damaligen Zent übertraf. Bei dem gelben "Gänseblümchen" handelt es sich um die so genannte Gerichtsrose. Griesheim hatte ein eigenes Gericht, das als Ortsbeirat verstanden werden muss. Der "Gänsefuß" hat sich aus der pfeilförmigen Tyr-Rune, dem Zeichen für Freiheit und Aufstieg, entwickelt.
Selbstverständlich bildete die Rheinebene immer wieder ein ideales Durchzugsgebiet für Kriegsvölker aller Art, und so kam es, dass unser Heimatort zusammen mit allen anderen Städten und Gemeinden der Umgebung völlig ruiniert wurde. Schon1622 ermordeten die Mansfelder 115 Griesheimer und verbrannten mit dem alten Rathaus viele andere Gebäude. 1635 hielten sich mit den Schweden verbündete französische Truppen hier auf und legten 114 Gebäude in Schutt und Asche. Auch in den Jahren von 1641 bis 1648 griff der Krieg immer wieder nach Griesheim. Hinzu kam die Pest, die vor allem 1635 hier wütete, so dass in diesem Jahr Griesheim nur noch 37 Einwohner hatte.

Dennoch ging es wieder aufwärts. Nach dem Niedergang des Weinbaus verlegten sich die Griesheimer auf den Anbau hochwertiger Gemüse, mit denen sie die Märkte der umliegenden Städte belieferten. Ihren Spitznamen "Griesemer Zwewwel" verdanken sie zu Recht dem allseits begehrten Hauptprodukt, der Zwiebel, die die erste Rangstelle in moderner Zeit allerdings an den Spargel abtreten musste.
Den Spitznamen "Griesemer Kuckuck" muss man allerdings ablehnen, denn die Sage, die alten Griesheimer hätten das gesamte Eichwäldchen dem Landgrafen geschenkt, weil sie das Nest eines ihm zuvor verehrten Kuckucks nicht zu finden vermochten, ist historisch nicht haltbar. Es trifft vielmehr zu, dass sich die Landesherren von alters her im Hinblick auf ihre Jagdleidenschaft alle Rechte an den Wäldern vorbehalten hatten.

Viele Griesheimer verlegten sich im ausgehenden 18. Jahrhundert auch auf das Tannensamen brechen und Kräuter sammeln, was sie in alle Welt führte und bis zum Ersten Weltkrieg in großem Maße betrieben wurde. Die ersten Griesheimer Industrien, die Firmen Nungesser (1775), Appel (1789) und Keller (1807) gründeten sich auf diesen Erwerbszweig.

Griesheim könnte heute eine Kurstadt sein, wenn der 1671 zutage getretene Gesundbrunnen auf der Fürstenwiese in der südwestlichen Gemarkung weiterhin ergiebig geblieben wäre. Auch nach einem erneuten Auftreten im Jahr 1723 versiegte er wieder. Immerhin hatte er vorher Hilfesuchende selbst aus Amsterdam herbeigelockt und den Dr. Tack veranlasst, ein Buch zu schreiben. Das Gaststätten und Beherbergungsgewerbe hatte in seiner Umgebung seine Lokalitäten schließlich doch vergebens errichtet.

An der Gemarkungsgrenze der Stadt Darmstadt, etwa dort, wo heute sich die Trassen der Autobahnen Köln - Heidelberg und Frankfurt - Mannheim schneiden, errichtete der Landesherr 1714 ein zweistöckiges Jagdschloss, das sagenumwobene "Griesheimer Haus", welches allerdings nach 60 Jahren wieder abgebrochen wurde. Diese Zeitspanne genügte, um allerlei Spukgeschichten um das Haus entstehen zu lassen, deren Hauptperson der "Schwärzelhannes’" war und die auch literarisch ihren Niederschlag fanden.

Auch die napoleonischen Kriege verlangten Opfer und stürzten Griesheim erstmals in Schulden, die den Etat noch lange Jahre belasteten. Als das Großherzogtum Hessen 1820 eine Verfassung erhielt und die Verwaltungsbezirke neu gegliedert wurden, wies man Griesheim entsprechend den traditionellen Bindungen dem Kreis Groß-Gerau zu. Aber schon 1832 folgte die Eingliederung in den Kreis Darmstadt. Durch den Ausbau der Wolfskehler Chaussee und danach der Darmstädter Chaussee, schuf man zu den überlieferten Nord-Süd-Achsen auch Hauptverkehrsadern in Ost-West-Richtung. 1839, als Griesheim 2500 Einwohner zählte, wurde es zum Marktflecken erhoben. Eine Postagentur richtete man 1848 ein. Mit der Eröffnung der Bahnlinie Darmstadt - Worms im Jahr 1868 und der Dampfstraßenbahnlinie Darmstadt-Griesheim 1886 traten wesentliche Verbesserungen im Verkehrswesen ein. Die Dampfstraßenbahn wurde im Oktober 1926 auf elektrischen Betrieb umgestellt.

Im Jahre 1874 schloss die Gemeinde mit dem königlich preußischen Kriegsministerium einen Vertrag über die Anlegung eines Artillerie-Schießplatzes auf dem landwirtschaftlich minderwertigen Gelände in der südöstlichen Gemarkung. Nach der Jahrhundertwende fand der Truppenübungsplatz in zunehmendem Maße auch als Flugplatz Verwendung, was letztlich auch im Jahre 1937 zusammen mit etwa einem Drittel der Gemarkung zu seiner Ausgemeindung nach Darmstadt führte.

Der Truppenübungsplatz hatte in verschiedener Hinsicht Einfluss auf das Leben in Griesheim. Der Erlös aus dem unentgeltlich überlassenen Stalldünger besserte den Gemeindehaushalt nicht unwesentlich auf, die Ersatzzahlungen an die Landwirte für die von verirrten Granaten verursachten Schäden nahmen häufig auch einen beträchtlichen Umfang an. Außerdem verschafften sich viele Griesheimer durch das Suchen der Schrapnellkugeln einen lohnenden Nebenverdienst. Leider führte dabei aber die unsachgemäße Behandlung von Blindgängern wiederholt zu schweren Unfällen. Es sei auch noch erwähnt, dass einige Male Kaisermanöver in Griesheim abgehalten wurden.

Seit 1895 wurden die Abwässer der Stadt Darmstadt benutzt, um in der nordöstlichen Gemarkung das Rieselfeld zu bewässern. Die vergrößerte Anbaufläche ergab eine beträchtliche Steigerung der Gemüseerzeugung. Im Jahre 1900 wurde an der Riedbahn ein Gaswerk in Betrieb genommen, an welchem die Gemeinde mit 40 000 Mark beteiligt war. Die ersten Strecken des Ortskanals wurden 1908 bis 1912 verlegt. 

Der Erste Weltkrieg brachte die Entwicklung zunächst zum Stillstand. Von den mehr als 1400 zum Kriegsdienst einberufenen Griesheimern sahen 165 die Heimat nicht wieder. Als vorderster Punkt des Brückenkopfes Mainz wurde Griesheim im Dezember 1918 von französischen Truppen besetzt und musste dadurch mancherlei Einbußen hinnehmen. Bis zum Juni 1930 blieben die fremden Soldaten in der Gemeinde. Die Versorgung mit elektrischem Strom begann 1925/26. 1927 führte die Gemeinde die zentrale Wasserversorgung ein. Am Wolfsweg baute man gleichfalls in diesen Jahren einige Wohnhäuser zur Unterbringung minder bemittelter Familien. Die Weltwirtschaftskrise und die folgende Arbeitslosigkeit bedeuteten auch für Griesheim Notjahre. Nach einer gewissen Besserung wurde Griesheim im 2.Weltkrieg empfindlich getroffen. Es waren nicht nur 231 Gefallene und 190 Vermisste zu beklagen, der Ort selbst wurde durch vier Luftangriffe zu mehr als 60 Prozent zerstört. Dabei kamen 136 Zivilpersonen ums Leben, 398 waren schwer beziehungsweise leicht verletzt.

Die Griesheimer standen 1945 praktisch vor dem Nichts, als sie unter der tatkräftigen Hand von Bürgermeister Daniel Müller und von 1953 bis 1967 unter Bürgermeister Georg Bohl mit dem Wiederaufbau und der Fortentwicklung ihres Heimatortes begannen. Durch die Aufnahme von nahezu 4000 Heimatvertriebenen und Flüchtlingen wurde die Situation keineswegs erleichtert. Neben dem fortwährend dringenden Wohnungsbau schuf man durch gemeindliche Maßnahmen die Voraussetzung, um Griesheim nach und nach in ein den heutigen Vorstellungen entsprechendes Gemeinwesen umzuwandeln.

Als Anerkennung der vollzogenen Aufbauleistung erhob die Hessische Landesregierung im Rahmen der 800-Jahr-Feier im Jahre 1965 Griesheim zur Stadt.

Die Griesheimer waren mit dem Erreichten keineswegs zufrieden. Sie wollten aus verständlichen Gründen mehr aus der jungen Stadt machen. Dies entsprach den Zielen von Bürgermeister Hans Karl, der dieses Amt vom 1.Januar 1968 bis 31. Januar 1987 führte. Eingebettet in den wirtschaftlich pulsierenden Großraum Rhein-Main und begünstigt durch die hervorragende Verkehrslage am Schnittpunkt zweier Autobahnen hatte Griesheim gute Aussichten, auf dem Weg der kommunalen Aufwärtsentwicklung fort zu schreiten.

Der 1. Januar 1977 brachte im Rahmen der Gebietsreform die Rückgliederung des Wohngebietes der bisherigen Darmstädter Siedlung St. Stephan an Griesheim, welche straßenmäßig unmittelbar mit Griesheim verzahnt ist. Zu dieser Siedlung bestanden schon seit ihren Anfängen nach 1945 enge menschliche, kulturelle und kommunale Beziehungen. Griesheims Einwohnerzahl war durch die Angliederung auf mehr als 21 000 angestiegen.

Einen Beitrag zum europäischen Gedanken und zur Völkerverständigung hat Griesheim mit dem Eingehen einer Städtepartnerschaft mit der französischen Stadt Bar-le-Duc Ende 1975 geleistet. Bar-le-Duc ist ein Verwaltungs- und Gewerbezentrum, zählt 20 000 Einwohner und ist Hauptstadt des Departements Meuse (Maas). Die Austauschbeziehungen zwischen beiden Städten haben sich auf kommunaler, Vereins- und familiärer Ebene erfreulich lebhaft entwickelt.

Seit Februar 1987 liegen die Geschicke der Stadt Griesheim in den Händen von Bürgermeister Norbert Leber. Er setzte Schwerpunkte in den Bereichen Umwelt und Soziales, wozu die kostspielige Modernisierung von Kläranlage und Kanalnetz, die Durchführung von Verkehrsberuhigungsmaßnahmen, der Bau des Nordrings, der Abschluss der Stadtsanierung Wilhelm-Leuschner-Straße, die Erweiterung des Hauses Waldeck, der Bau von zusätzlichen altengerechten Wohnungen, die Neuorganisation der Altenarbeit, die Einrichtung einer Diakonie-Sozialstation, ein größeres Angebot für die Jugend, die Einrichtung weiterer Kindertagesstätten und eines Kinderhorts, die Verbesserung der Freizeit- und Spielmöglichkeiten sowie Umwelt- und Artenschutzprogramme gehörten bzw. gehören.

Der anhaltenden und drängenden Nachfrage entsprechend hat die Stadt dem Wohnungsbau, besonders dem öffentlich geförderten Wohnungsbau, höchste Aufmerksamkeit gewidmet. Neubaugebiete, in hohem Maße aber auch die innere Erschließung großer Gartenflächen sorgten für die notwendigen, immer knapper werdenden Baugrundstücke. Dem gleichen Ziel diente die Altstadtsanierung "Am Kreuz", in deren Mittelpunkt die Erhaltung historischer Gebäude, die Schaffung von zusätzlichem Wohnraum, aber auch der Bau des Bürgerhauses Am Kreuz als Kommunikationszentrum stand.

In Zusammenarbeit mit der Arbeiterwohlfahrt konnte ein weiterer Kindergarten mit Kinderkrippe und Integrationsmöglichkeit für behinderte Kinder in der Sandgasse erstellt werden. Außerdem wurde einer privaten Initiativgruppe ein stadteigenes Gebäude in der Wilhelm-Leuschner-Straße hergerichtet und als "Kinderhaus" zur Verfügung gestellt, womit weitere Kindergartenplätze eingerichtet wurden. Ein attraktiveres Nahverkehrsangebot soll den Verzicht auf das Auto schmackhafter machen: Zusammen mit der Heag wurden die Haltestellen der Linie 9 modernisiert und die Zugfolge dieser Straßenbahn optimiert. Darmstadt ist in den Hauptverkehrszeiten im Siebeneinhalb-Minuten-Takt zu erreichen. Griesheim verfügt damit über eines der besten Angebote im öffentlichen Personennahverkehr in der Region.

Von der verkehrsgünstigen Lage wie auch von dem hohen Standard der Infrastruktur profitiert auch das örtliche Gewerbe. Längs des Nordrings wie auch an der östlichen Wilhelm-Leuschner-Straße hat sich eine Reihe neuer Betriebe angesiedelt. Die in Griesheim im Vergleich zu anderen Städten und Gemeinden in der Regel weitaus niedrigeren Gebühren und Steuerhebesätze tragen ebenfalls zur Attraktivität des Standorts Griesheim bei.

Griesheim ist bis zum Jahr 2000 auf weit mehr als 25 000 Einwohner angewachsen. Die Stadtväter haben es verstanden, in den wirtschaftlich schwieriger gewordenen letzten Jahren trotz Einnahmeausfällen und stärkeren Belastungen für die Kommunen die eigene finanzielle Leistungsfähigkeit und damit die Investitionskraft zu erhalten. Durch erhebliche Einsparungen und einen relativ niedrigen Personalkostenanteil ist Griesheims Haushalt nach wie vor ausgeglichen. Die Stadt war und ist auch in schwierigen Zeiten noch zu Investitionen in der Lage, die letzten Endes auch Arbeitsplätze erhalten und die Wirtschaft der Region fördern.

Die seit 1975 mit Bar-le-Duc in Frankreich bestehende Städtepartnerschaft wurde 1990 um Partnerschafts- bzw. Freundschaftsverträge mit der Großgemeinde Gyönk / Ungarn und Wilkau-Haßlau / Sachsen erweitert, mit denen gegenseitig befruchtende Beziehungen unterhalten werden.

Bürgermeister Norbert Leber und alle Verantwortlichen in Griesheim sind auch in Zukunft bestrebt allen Einwohnern das Leben in ihrer Stadt lebenswert zu machen. Sie sind bemüht, von kommunaler Seite alle notwendigen Voraussetzungen hierfür zu schaffen. Dabei werden sie von den Kirchengemeinden sowie von mehr als sechzig Vereinen, aber auch von vielen ehrenamtlich Tätigen unterstützt, die alle zusammen mannigfache Anregungen zur individuellen Lebensgestaltung in Griesheim bieten. 

(Karl Knapp)