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Griesheimer Kläranlage – Zweiter Faulturm für die Energiegewinnung durch Klärgas wieder vollständig in Betrieb

Die Stadt Griesheim hat im vergangenen Jahr auf dem Gelände der Kläranlage umfangreiche Sanierungsarbeiten an einem von insgesamt zwei Faultürmen vorgenommen, die für die Energiegewinnung mit Klärgas benötigt werden. Mit Abschluss der Arbeiten am Faulturm ist die Klärgasproduktion für die Stromerzeugung und Prozesswärme der gesamten Anlage wieder vollumfänglich in Betrieb.

„Jährlich fallen bei der Abwasserbehandlung in der Griesheimer Kläranlage rund 300.000 m³ Faulgas an, die thermisch verwertet werden. Im Prozess werden hierbei pro Jahr rund 700 MWh Nutzwärme und knapp 400 MWh Strom auf der Anlage erzeugt und direkt vor Ort auch wieder verbraucht“, erklärt Nicholas Jungen, stellvertretende Betriebsleitung der Griesheimer Kläranlage.

Das schmutzige Abwasser aller Griesheimer Haushalte gelangt zunächst in die Kläranlage und wird dann in einer Prozesskette aus drei Reinigungsstufen behandelt. Das aufbereitete Wasser kann dadurch sauber in das Grabensystem (Vorfluter) abgeleitet werden. Der Klärschlamm, der bei der Abwasseraufbereitung anfällt, ist eine Art Biomasse. Die organischen Substanzen werden knapp drei Wochen lang in den beiden geschlossenen Faultürmen unter sauerstoffarmen Bedingungen (anaerober Zersetzungsprozess) und bei einer Temperatur von 37 Grad Celsius kontrolliert abgebaut. Bei diesem Vorgang entsteht energiereiches Klärgas, das im Blockheizkraftwerk auf dem Gelände in Strom umgewandelt und zum Heizen verwendet wird. Die Abwärme des Blockheizkraftwerks dient ebenfalls zur Beheizung der Faultürme.

Bürgermeister Geza Krebs-Wetzl verdeutlicht die positiven Auswirkungen der Klärgas-Verwertung für die Umwelt: „Mit dem Prozess der Klärgas-Verwertung tragen wir auf verschiedene Weise zu einem aktiven Klimaschutz bei. Der Anteil fossiler Brennstoffe zur Strom und Wärmegewinnung kann deutlich verringert werden und senkt somit den CO2-Ausstoß. Zusätzlich kann sich die Kläranlage durch den eigenen Energiegewinnungs-Prozess zu einem großen Teil selbst versorgen und damit deutlich Energiekosten einsparen.“

Weitere Informationen zur Kläranlage gibt es >>> hier.

Bürgermeister Geza Krebs-Wetzl (links) und Nicholas Jungen, stellvertretende Betriebsleitung der Griesheimer Kläranlage, auf dem sanierten Faulturm.