Waldbeweidung im Stadtwald
Esel als Helfer für den Stadtwald im Einsatz
Während die Esel Bruno, Beppo, Frodo, Ferdinand, Winnie Puuh, Fred, Fritz, Max & Co. auf den Griesheimer Flächen leben, kümmern sich die Mitarbeiter des Landschaftspflegehofs Stürz um die Versorgung der Tiere. Alle Griesheimer können die Tiere beim Waldspaziergang vom Weg aus sehen und gerne besuchen. Der Landschaftspflegehof bittet jedoch darum, die Esel nicht zu füttern.
Die tierischen Akteure stellen sich vor:
Erhalt und Entwicklung der Gehölzvegetation auf Modellflächen
Der Griesheimer Stadtwald steht durch Dürrejahre, Hitzeperioden und eine übermäßige Maikäferpopulation im Begriff, seine Waldfunktionen zu verlieren. Der Kiefernbestand im Stadtwald ist fast verschwunden. Der damit einhergehende verstärkte Lichteinfall auf den Kahlflächen fördert eine massive Vergrasung und verschattet den Baumaufwuchs. Ein Großteil des Niederschlags kann zudem nicht mehr bis zu den Baumwurzeln vordringen und die Bestandsbäume mit ausreichend Wasser versorgen. Hinzu kommt, dass die Maikäferweibchen ihre Engerlingslarven bevorzugt in Grasflächen ablegen, da die Wurzeln diesen als erste Nahrungsquelle dienen. In der nächsten Entwicklungsphase schädigen die Larven massiv die Baumwurzeln.
Waldbeweidung mit Eseln auf einer Fläche von 18 Hektar
Aufgrund der desolaten Situation wird seit 2022 bereits die naturschutzfachlich gelenkte, extensive Waldbeweidung zum Erhalt und der Entwicklung der Gehölzvegetation auf zwei Modellflächen von insgesamt 10 Hektar durchgeführt. Das 6,0 Hektar große Gebiet befindet sich östlich vom Haus Waldeck (Am Krohberg), das 4,5 Hektar große Areal östlich der Gerhart-Hauptmann-Schule (Kirschberg). Zusätzlich wurden 2023 drei Erweiterungsflächen unweit Richtung Nordring ausgewählt, sodaß die Beweidungsfläche nun insgesamt 18 Hektar aufweist.
Das Vorbild ist im Naturschutzgebiet Kalksandkiefernwald Seeheim. Hier ist es dem Landschaftspflegehof gelungen, bei ähnlichen Bodenverhältnissen eine Naturverjüngung zu erreichen. Das Ziel ist ein strukturreicher Wald mit wertvollen Sandlebensräumen, Artenschutzmaßnahmen und das Zurückdrängen invasiver Arten.
Ein strukturreicher Forst durch Waldbeweidung
Der Eintrieb von Weidetieren erfolgt, um die Gehölzvegetation zu erhalten und zu entwickeln. Gegenüber der historischen Nutzungsform hat sich die Bedeutung moderner Waldweide vollständig auf den Bereich des Artenschutzes und der Landschaftspflege verlagert. Die Beweidung funktioniert ohne den Baumaufwuchs zu schädigen, indem der Weidedruck über die Anzahl der Tiere und die Dauer der Beweidung gesteuert wird.
Wissenschaftliche Erkenntnisse
Zusätzlich wird die Maßnahme wissenschaftlich begleitet. Um bestmögliche Erkenntnisse über den Einfluss der Beweidung auf die Maikäferpopulation zu gewinnen, sollen Engerlingsgrabungen intensiviert werden. Außerdem sind zur Vergleichbarkeit einzelne Zaunquadrate als Referenzflächen abgesteckt, die von der Beweidung abgegrenzt sind. Begleitet wird das Projekt durch die Nordwestdeutsche Forstliche Versuchsanstalt, die den Einfluss auf die Pflanzenzusammensetzung untersucht, während zusätzlich die TU Darmstadt als weitere wissenschaftliche Begleitung den Einfluss der Beweidung auf das Bodenleben untersucht.
Aktuelle Berichterstattung
Die Pressemitteilung zum Projektstart vom 12. April 2022 gibt es >>> hier.
Die Pressemitteilung vom 3. Mai 2022 ist >>> hier zu finden.
Die Pressemitteilung vom 25. Mai 2022 gibt es >>>hier.
Die Pressemitteilung vom 23. August 2022 ist >>> hier zu finden.
Die Pressemitteilung vom 24. Oktober 2022 gibt es >>> hier.
KONTAKT
Stadt Griesheim
Fachbereich - Zentrale Dienste, Hauptamt
Matthias Dorweiler
E-Mail: matthias_dorweilergriesheimde
Telefon: 06155 / 701-261